Skeletto-motorische Funktionsmessung: Dynamometrie

Nutzen der Methoden

Der Terminus „Muskelrelaxans“ schließt Substanzen verschiedensten Ursprungs, verschiedenster Wirkprinzipien und mit unterschiedlichem klinischen Nutzen ein. Unsere Methodik – die Kraftmessungen mit gleichzeitiger Aufzeichnung und Auswertung der Oberflächen-EMG-Aktivität unter bestimmten experimentellen Bedingungen kombiniert – deckt eindrucksvoll die Differenzierungen dieser unterschiedlichen Substanzen auf, die im Allgemeinen unter dem Begriff „Muskelrelaxantien“ subsummiert werden.

Prinzip der Methoden

Neben der Ermittlung der individuellen Maximalkraft und dem zugehörigen Oberflächen-EMG folgt der Proband mit einem (Handgriff-) Dynamometer einem isometrisch-dynamischem Kraftparadigma in sequentiellen Schritten (25, 50 und 75%) der individuellen Maximalkraft (isometrische Kennlinie) und führt zusätzlich eine kontinuierliche, dynamische Arbeitsbelastung mit 30% der individuellen Maximalkraft für die Dauer von 5 min durch. Unsere dynamometrische Einheit (siehe Abb. links) registriert gleichzeitig Amplitude und Frequenz des Flexor- und Extensor-Oberflächen-EMG’s, zusammen mit der Muskelkraft im Mechanogramm. Zusätzlich kann im Status der „muskulären Ermüdung“ eine Muskelkontraktion durch Elektrostimulation initiiert werden, und die EMG-Antwort unter diesem Einfluss aufgezeichnet werden (um zwischen peripherer und zentraler Muskelermüdung zu unterscheiden).

Referenzdaten

Daten liegen vor für: verschiedene Muskelrelaxantien, sowie für Benzodiazepin- und Non-Benzodiazepin-Anxiolytika (bzgl. meßbaren Unterschieden zwischen letzteren siehe Abb. links).

Vorteile der Methoden

Die gleichzeitige Messung der Muskelkraft und der elektrischen Muskelaktivität differenziert Substanzen (i) mit Wirkung auf die spinale Hemmung, (ii) die eine periphere Muskelrelaxation durch eine begleitende Ko-Innervation von Agonisten und Antagonisten und (iii) die eine periphere Muskelrelaxation ohne Zunahme der Innervation erzeugen.

Optionen

  • Erfassung der Evidenz einer muskel-relaxierenden Substanzwirkung
  • Charakterisierung eines Muskelrelaxans unter Berücksichtigung des Wirkmechanismus
  • Information bezgl. des Dosis-Wirkungs- und des Zeit-Wirkungseffektes eines Relaxans
  • Begleitende Pharmakokinetik (PK/PD) möglich